22. September 2022

50-jähriges Firmenjubiläum

Das Herz der TrauerHilfe DENK – ein wahres Original in Oberhaching

50-jähriges Firmenjubiläum

Kennen Sie die Kalendergeschichte „Seltsamer Spazierritt“? Sie stammt aus der Feder Johann Peter Hebels und erschien 1811. Die Schilderung über den Nachhauseweg eines älteren Mannes, seines jungen Sohnes und ihres Esels behandelt den sozialen Einfluss durch Außenstehende und thematisiert auf scherzhafte Weise die Probleme, die entstehen, wenn man sich diesen Meinungen unreflektiert beugt. Die Quintessenz daraus ist Ursprung für das wohlbekannte Sprichwort: „Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.“ Das hört man Agnes Hinterleitner gerne sagen.

 

Seit 50 Jahren ist sie das Herz und das Gesicht der TrauerHilfe DENK in Oberhaching. Ein wahres Original, das jeder kennt und das jeden kennt. Um 6.00 Uhr schließt sie tagein, tagaus ihr Blumenhäuschen auf, bereitet mit Liebe und Geduld die Trauerfloristik und die Aussegnungshalle vor, kontrolliert die täglich frisch gelieferten Schnittblumen, pflegt die ihr anvertrauten Gräber und ist erste Ansprechpartnerin für Angehörige im Trauerfall. Ist Agnes Hinterleitner gelernte Floristin? Agnes schmunzelt. „Ich wollte eigentlich Hoteltechnikerin werden, machte dann aber eine Lehre zur ländlichen Hauswirtschafterin.“ Und dann? Dann lernte sie zufällig über eine gemeinsame Bekannte Erich Hinterleitner kennen, der seit 1969 als Grabmacher und Fahrer bei der TrauerHilfe DENK tätig war. So begann Agnes am 15. August 1972 ebenfalls bei der TrauerHilfe DENK, kurz vor ihrer Heirat mit Erich. Sie war als erste und einzige Mitarbeiterin für Hallendekorationen und Grabdekorationen im Landkreis München zuständig und so von Garching bis Holzkirchen für alle Trauerfeiern und Beerdigungen verantwortlich. „Als ich das erste Mal eine Dekoration in Garching machen musste – das war an einem Samstag – habe ich bei jedem Lebensmittelgeschäft angehalten und gefragt, wo der Friedhof ist“, lacht Agnes verschmitzt. Was hätte sie in Zeiten ohne Handy und Navi aber auch anderes machen sollen? Daneben nahm sie Sterbefälle in Oberhaching auf und achtete auf die Ordnung im Friedhof: „Natürlich leerte ich die Abfallkörbe alle zwei Tage aus, das gehörte ja schließlich auch dazu.“ Ihr kleines Beraterbüro war direkt am Friedhof, unfern der gemeinsamen Dienstwohnung.

 

1976 kam dann die Wende: Ein unverschuldeter Unfall endete für Agnes im Krankenhaus und zeigte ihr, dass das zeitfressende Fahren von Friedhof zu Friedhof, die körperlich anstrengenden Vorbereitungen für die Trauerfeiern und die Betreuung „ihrer“ Angehörigen in Oberhaching nicht mehr harmonisch im Einklang sind. So konzentrierte sie sich fortan auf die Sterbefallberatung, ehe 1980 der erste Sohn Erich zur Welt kam. Zwei Jahre später folgte dann Sohn Roland. Trotz ihrer kleinen Buben nahm sich Agnes weiterhin jedem Trauerfall in Oberhaching an. „Jeder Angehörige ist wichtig.“ Das ist ihr Credo und dafür lebt sie. Jeden Tag. Wochenende? Urlaub? „Wie denn? Ist doch sonst keiner da.“ Weil ihr in den 90er Jahren jemand für die Trauerfloristik fehlte, lernte Agnes Hinterleitner kurzum auch das. „Es hilft ja nichts, was sollte ich denn machen?“ Anzupacken, nicht zu jammern und immer da zu sein, das sind Agnes größte Stärken.

 

Mütterlich geht sie mit ihren Kolleginnen und Kollegen um, hat immer etwas zum Schnabulieren da und gibt Hilfestellung für die Dienste auf dem Friedhof. Sie ist ein echtes Original, unverwechselbar, wunderbar eigenwillig, bodenständig und mit ganzem Herzen für „ihre“ Oberhachinger da. Sie sieht das große Ganze in einem Sterbefall und weiß, was die Angehörigen auf der einen Seite erwarten und was rechtlich auf der anderen Seite alles bedacht werden muss. Agnes Hinterleitner beugt sich nicht einfach den Meinungen anderer, denn „allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.“ Und dafür sagt die TrauerHilfe DENK: „Großes Vergelt’s Gott, Agnes!“